Unser Autor Stefan G. Rohr hat seinen eigenen Weg gefunden, sich mit einem aktuellen und schwerwiegenden Thema unserer Zeit auseinanderzusetzen. Heute erzählt er uns, was ihm beim Schreiben seines Romans Das Kontingent wichtig war und wie er sich immer wieder neu begeistert.
1. Wie bist du zum Schreiben gekommen?
Nach vielen redaktionellen Arbeiten, Fachbüchern und Editionen habe ich schon vor 20 Jahren Satire verfasst und veröffentlicht (unter Pseudonym). Als damaliges Mitglied der Hamburger Autorenvereinigung schrieb ich in Anthologien und gab u. a. mit Gabriel Laub Lesungen. Satire aber ist nicht dauerhaft mein Genre, es ist schlussendlich doch der belletristische „Roman“, der mich beim Schreiben fesselt und mich am meisten antreibt.
2. Du hast das Buch Das Kontingent mit auf die Messe gegeben. Was macht dieses Buch besonders und für wen ist es die perfekte Lektüre?
Besonders ist zunächst natürlich das Thema. Es liegt inmitten des aktuellen Zeitgeschehens und widmet sich im Kern der Geschichte von Flüchtlingen, deren Leiden auf dem Weg in die Freiheit. Da dieses Thema aber allein viel zu „monoton“ ist, war es mein Ansatz, dieses schwergewichtige Einzelthema mit einer spritzigen Rahmenstory zu verbinden (ganz ein wenig mit Satire angereichert). Mir ist klar, dass diese Kombination nicht jedermanns Geschmack ist – es gab schon Leser, die mich „moralisch“ belehrt haben. Dennoch ist das Kernthema so wichtig für unsere Gesellschaft und unser aktuelles Geschehen, dass ich ganz bewusst eine verträgliche, leicht konsumierbare Rahmenhandlung als Träger gewählt habe und immer noch für sittengerecht halte. Freude werden alle Leser haben, die verschachtelte und erst spät als „verzahnt“ erkennbare Bücher bevorzugen, die entdecken, auf eine Reise mitgenommen werden wollen und dabei möglichst noch eine reale Story (anstelle phantasievoller Fiktion) erwarten. Die Geschichte – das ist nicht ganz unwichtig – basiert nämlich in erheblichen Teilen auf wahren Begebenheiten und spielt an realen Orten in Deutschland, Griechenland, Syrien und der Türkei.
3. Hast du bereits andere Bücher in Planung?
Es vergeht kein Tag, an dem ich nicht an neuen Konzepten feile. Ein Roman ist derzeit in der anfänglichen Umsetzung. Da ich sehr viel recherchieren muss und eben auch hier wieder den realen Bezug mit einflechten möchte, nimmt dieser Teil des „Schreibens“ sehr viel Zeit in Anspruch. Doch das Thema wird sehr viele ansprechen.
4. Welche Erfahrungen hast du bei der Themenfindung, dem Schreiben und Vermarkten deines Buches gemacht? Hast du hier speziell einen Tipp für angehende Autoren?
Nur den: Ich möchte selbst keine mainstream-orientierte Schriftstellerei praktizieren und das auch niemandem empfehlen. Wer über Liebeskummer, Hauskater oder seine doofen Kollegen schreiben will, soll es eben tun. Ich schreibe nicht des Verkaufserfolges wegen. Auch nicht, um berühmt zu werden. Ich schreibe, weil es mir Spaß bringt und mich jeden Tag irgendwie mitreißt. Ob das Produkt dann vermarktbar ist … nun: schön wäre es sicher. Doch Verlage sind da noch berührungsproblematischer als Autisten. Ich finde, das sollte man bedenken, wenn man sein Werk beginnt.
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