Auch dieses Mal habt ihr es uns nicht leicht gemacht – wir haben wieder viel gelesen, verglichen, entschieden, wieder verworfen und neu entschieden. Unglaublich… Ganz besonders freut uns, dass auch die Rezensenten, deren Rezension es bereits zum Titel „Rezension der Woche“ geschafft hat, weiterhin fleißig Bewertungen verfassen. So gab es beispielsweise auch diese Woche wieder eine hervorragende Rezension von fraun. Da man aber nicht zweimal in einem Monat gewinnen kann – wer will sich bei der Wahl zur „Rezension des Monats“ schon selbst Konkurrenz machen? – und es darüber hinaus auch diese Woche wieder viele gute Rezensionen gab, verleihen wir den Titel diesmal an die Rezension von Martin Mehner zum Titel „Sinfonie Fantastique“ von Lord Schadt. Herzlichen Glückwunsch!
Wir haben Martin Mehners Rezension ausgewählt, weil er klar auf die Stärken und Schwäches des Textes hingewiesen hat.
Handlung: Die Handlung an sich fasst der Rezensent in einem Satz zusammen. Völlig neutral. Doch bereits dann beginnt seine Wertung. Martin Mehner beschreibt, was ihn gefesselt, wo er sogar mitgelitten hat, jedoch genauso, was ihn nicht überzeugen konnte. Dazu unterbreitet er einen Verbesserungsvorschlag: „Ganz besonders packend war natürlich das Stück Horrortrip der Frau. Da habe ich mit gelitten. Was mir nicht so sinnig vorkam, war, dass die Idee für beide von Anfang an feststand. Der etwas unglaubwürdige erste Satz könnte dadurch gewinnen, dass Er Ihr die Idee erst unterbreitet.“
Figuren: Es wird klar, dass es in dem Werk um zwei Protagonisten geht, die sich manchmal gut und manchmal weniger gut unterscheiden lassen. Zudem macht er darauf aufmerksam, dass die Figuren unterschiedlich gewichtet sind, was er bei dieser Geschichte als ungeschickt empfindet. Auch hier kommen von seiner Seite Ideen, wie die Gleichwertigkeit der Figuren erreicht werden könnte: „Und da es hier um zwei Menschen eines Paares geht, die gemeinsam diese Reise antreten – ich finde, dass sie dann auch gleichgewichtig erleben sollten. (…) [I]rgendeine besondere philosophische Erkenntnis oder die Verwandlung in ein Insekt (ich weiß, schlechtes Beispiel) fehlt mir hier, und zwar nur aufgrund der Ästhetik oder der Symmetrie.“
Sprache/Duktus: Auch dieses Feld füllt Martin Mehner gewissenhaft aus. Es wird beschrieben, wo es Probleme gibt, z. B. die künstliche Sprache zu Beginn des Titels, und wie der Text an Spannung gewinnen könnte: „Dramatik, fürchte ich, klingt anders, da sind mehr Stammeleien, abgebrochene Sätze, Unausgesprochenes und manchmal auch Regieanweisungen erforderlich.“
Struktur: Die Struktur überzeugt den Rezensenten und das macht er auch deutlich. Dennoch gibt er Tipps, wie das Werk noch besser werden könnte: „Vielleicht wäre es gut, die Musik in der ersten Szene beginnen zu lassen und das Werk eingehender zu thematisieren?“
Zusammenfassend: Martin Mehner gibt hier seinen Gesamteindruck zum Besten: Das Werk hat Potential, müsste aber überarbeitet werden. Außerdem wägt er ab, für welches Medium sich dieses Werk am Besten eignen würde.
Ganz zum Schluss erweitert Martin Mehners seine sehr gute Rezension noch um einen Kommentar und weist auf kleinere sprachliche Mängel hin.
Insgesamt wird deutlich, dass sich der Rezensent viel Mühe mit der Bewertung gegeben hat. Eine sorgfältige Arbeit! Kritik, Lob und Anregungen werden dem Autor sympathisch vermittelt, ohne überheblich zu wirken.
So, und nun seid ihr an der Reihe ihr lieben Neobook’ler! Auf unserer Facebook-Seite werden wir eine Umfrage zu den vier Rezensionen der Woche durchführen. Ihr entscheidet über die Rezension des Monats! Wer hat eurer Meinung die beste Rezension verfasst? Die Umfrage läuft bis zum 17. Dezember 2010, 12 Uhr mittags. Wir hoffen auf rege Beteiligung… Danach geht die Rezension der Woche in die Weihnachtspause, um dann im neuen Jahr wieder frisch zu starten.
Ich kann nicht abstimmen, habe keinen Facebook-Account. Meide diese Plattform, solange es geht. Darf ich jemandem meine Wahl anvertrauen, der dann statt meiner ein virtuelles Kreuzlein macht?
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