Immer mehr neue Verlage entdecken neobooks als Scouting-Plattform für sich. Seit März 2017 sind nun auch Midnight und Forever, die digitalen Imprints der Ullstein Buchverlage, mit an Bord. Und die Lektorinnen sind auch schon fündig geworden. Am 1. Mai 2017 erscheint das E-Book zu „Katzensitter“ unter dem neuen Titel „Tod auf leisen Pfoten“ von Sandra Hausser als Regionalkrimi bei Midnight. Die Lektorin Caroline Funke berichtet im Interview, wie das Buch seinen Weg in den Verlag gefunden hat und wonach sie für Midnight auf neobooks Ausschau hält.
Nach welchen Geschichten suchst du für Midnight?
Midnight ist ein Digitalverlag für Spannungsliteratur. Von Cosy Crime über Regionalkrimis bis hin zu Thrillern haben wir alles im Programm. Wichtig ist dabei, dass die Geschichten spannend und unterhaltsam sind. Wir mögen lässige Kommissare, selbstbewusste Ermittlerinnen, aber auch chaotische Hobbyschnüffler und schlecht gelaunte Detektive. Und genau das haben wir bei „Katzensitter“ gefunden: eine selbstbewusste Kommissarin und ihren sympathischen Partner, die gemeinsam einen kniffligen Fall lösen müssen.
Wie brutal und blutig dürfen die Bücher sein?
Generell haben wir da keine spezifischen Vorgaben. Allerdings haben wir die Erfahrung gemacht, dass unsere Leserschaft von allzu detailreichen blutigen Beschreibungen eher abgeschreckt ist. Deshalb liegt unser Hauptaugenmerk im Moment auf regionalen Krimis, Cosy Crime und weniger brutalen Thrillern. Das kann sich aber auch wieder ändern, wir richten uns da nach den Lesern und dem Buchmarkt.
Warum passen Midnight & neobooks gut zusammen?
Midnight ist ein E-Book-Verlag für moderne Vielleser, die spannende Literatur lieben. Deshalb sind auch die meisten unserer Autoren digital affin und Fans von guten Krimis. neobooks bietet dieser Art von Autoren eine Plattform, über die sie ihre Werke testen und erste Leseeindrücke sammeln können. Bei der Suche nach neuen Titeln ist das natürlich perfekt für uns.
Was hat dir an „Tod auf leisen Pfoten“ besonders gefallen?
Bei „Tod auf leisen Pfoten“ hat mich auf den ersten Blick der tolle Schreibstil von Sandra Hausser angesprochen. Und dann war ich begeistert von der Protagonistin Hannah, die eine absolut überzeugende Kommissarin abgibt. Ihr Partner Jens hat einige Ecken und Kanten, aber genau das macht ihn so interessant. Diese beiden werden zu einem Tatort gerufen, an dem zunächst alles nach Selbstmord aussieht, was ich spannend fand. Zusätzlich bin ich auch ein großer Katzenfan. Wie das in einem Krimi zusammenpasst, muss aber jeder Leser selbst herausfinden.
Warum arbeiten Forever und Midnight gerne mit Self-Publishern zusammen?
Die Arbeit mit Self-Publishern hat viele Vorteile. Die Autoren haben in diesem Fall bereits erste eigene Erfahrungen mit dem Veröffentlichen gesammelt. Sie kennen ihre Zielgruppe, wissen aber auch, wie schwer es ist, sich auf dem Buchmarkt zu behaupten. Deshalb sind sie dankbar für Feedback und schätzen unsere Expertise in den Bereichen Lektorat und Korrektorat, Coverdesign, Marketing und Vertrieb. Wir können ihnen helfen, ihre Leser noch besser zu erreichen und bekannter zu werden.
Was können Self-Publisher noch besser machen, um Verlage von ihrem Werk zu überzeugen?
Ganz wichtig sind für uns bei der Suche nach neuen Autoren prägnante Exposés. Die müssen gar nicht lang sein, 2-3 Seiten reichen völlig aus. Aber wir müssen wissen, in welches Genre die Geschichte passt, worum es geht, was passiert, was die Höhepunkte sind und auch wie die Geschichte ausgeht. Letzteres ist besonders wichtig und steht nicht im Klappentext. Wenn ich im Exposé zum Beispiel schon lese, dass der Kommissar am Ende stirbt, weiß ich mitunter bereits, dass das Buch nicht in unser Verlagsprogramm passt.
„Wenn ich mein E-Book selbst veröffentliche, will mich doch kein Verlag mehr!“ Wie steht ihr zu solchen Aussagen?
Grundsätzlich kann ich verstehen, dass einige Autoren so denken. Es war tatsächlich lange Zeit so, dass Verlage von bereits veröffentlichten Büchern Abstand genommen haben. Auch wir schauen bei einem schon erschienenen Buch durchaus zweimal hin, ob eine erneute Veröffentlichung Sinn macht. Bei einem bei neobooks veröffentlichten Titel sehen wir da allerdings kein Problem. Die Rezensionen und das öffentliche Feedback sind hilfreich für uns und die Autoren bringen oftmals schon eine eigene Fanbase mit. Gleichzeitig wissen wir aber auch, dass man im Verlag durch Lektorat, ein neues Cover und das entsprechende Marketing noch einmal eine neue Leserschaft erreichen kann. Daher ist eine Veröffentlichung bei neobooks kein Hindernis für uns.
Caroline Funke ist seit 2015 Lektorin bei den Ullstein Buchverlagen. Vorher war sie in den Bereichen Lektorat, Online-Redaktion und Online-Marketing unter anderem für den Egmont Ehapa Verlag, den Der Audio Verlag (DAV) und die Eulenspiegel Verlagsgruppe tätig.
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