Hybridautorin CD Sanders im Interview

Mit ihrem ersten Thriller hat sie gleich einen Verlagsvertrag vom Hein-Verlag bekommen, hat sich aber nun trotzdem für eine Veröffentlichung im Self-Publishing entschieden. Welche Vorteile sie hier sieht und welche Tipps sie noch unerfahrenen Autoren für die erste Veröffentlichung geben kann, verrät sie uns heute ganz exklusiv.

Talar-Universum neobooksWelten, Teleportation, Elfen, Parapsychologie – durch deine Schlagworte können wir schon erahnen, dass es sich bei deinem Roman „Talar-Universum“ um eine Fantasy-Geschichte handelt. Erzähl uns doch kurz, um was es in deiner Geschichte genau geht.

Vorweg: Die Idee zu Talar kam mir, als ich Babylon 5 das erste Mal gesehen habe, es war so um 2000 herum. Da ging es u. a. darum, dass Telepathen verfolgt wurden. Paranormales Zeugs hat mich schon immer fasziniert. Ich habe mir überlegt, was wäre, wenn die Telepathen einen eigenen Planeten hätten, auf dem sie sicher vor den Regierungen vieler Planeten wären? So wurde Talar geboren.

Der Planet Talar ist eine Zufluchtsstätte für verfolgte Telepathen. Aber es wäre ja Verschwendung, wenn man solche Kräfte brachliegen ließe. Da kam mir die Idee, Teams zu bilden, die in Katastrophenzeiten mit ihren telepathischen Kräften helfen sollten. Aber diese Teams mussten ja erst ausgebildet werden, also erschuf ich eine ganz besondere Schule, nämlich Lamira, die ein Bewusstsein hat. Aber sie ist nicht nur die Schule, sondern sie ist ganz Talar. Hork, der Talar entdeckt und die Gesellschaft der Telepathen begründet hat, stellt ein ganz besonderes Team zusammen und der Führer ist Dominic Keller von der Erde. Er bekommt drei außergewöhnliche Talente an seine Seite gestellt, außerdem stoßen noch die Elfe Tiri und der Kobold Cass dazu. Meine All Age Fantasy-Reihe ist auf vier Teile ausgelegt, da sie vier Ausbildungsjahre vor sich haben. Im ersten Teil geht es darum, wie sie nach Talar kommen und dass sie sich als Team finden. Außerdem stelle ich Horks Gegner Lutec vor, der Talar unbedingt finden möchte, um mit den Begabten die verfolgten Telepathen anderer Welten mit Gewalt zu befreien, voran die auf seiner eigenen Welt Porta. Beide haben eigentlich dasselbe Ziel, doch ihre Wege dorthin sind grundverschieden.

Auch dein Cover ist sehr gelungen, weckt sofort Interesse, und lässt ebenfalls auf das Genre Fantasy schließen. Wie bist du auf die ansprechende Coveridee gekommen?

Ich habe eine sehr nette Designerin auf einer anderen Online-Plattform kennengelernt und ich habe ihr meine Vorstellung wie ich mir das Cover wünsche, beschrieben. Es sollte eine Burg auf einem Hügel oder Berg und eine Landschaft abgebildet sein. Das hat sie mir dann mit der Schrift designt. Dann wollte ich aber noch junge Gesichter darauf haben, da es hier ja um Jugendliche geht. Zusammen sind wir dann auf dieses Cover gekommen. Sie hat es mir in verschiedenen Farben gezeigt, aber grün steht für mich für Talar, weil es sehr naturbelassen ist. Außerdem ist kaum ein Cover grün, die man in den Shops so sieht, diese sind eher in dunklen Farben gehalten. So hoffe ich, dass mein Cover besser ins Auge fällt.

Du hast dein Buch im April über neobooks veröffentlicht. Seit dem hast du schon viel erreicht. Warum hast du dich für eine Veröffentlichung im Self-Publishing entschieden?

Die Veröffentlichung in den Shops über neobooks war Ende Juni 2016. Ich habe mir die Entscheidung über SP zu veröffentlichen gut überlegt. Ein paar Verlage interessieren sich für die Reihe und obwohl ich von dem kleinen Hein-Verlag, der auch im Herbst meinen Thriller „Ein unerbittlicher Scharfschütze“ veröffentlicht, einen Vertrag vorliegen habe, habe ich mich für neobooks entschieden. Sie haben mir mit der Wahl zum Monatsfavoriten ein tolles Angebot gemacht, das ich einfach annehmen musste. Ich gehöre also jetzt zu der Spezies der Hybriden. Ich möchte einfach beides einmal ausprobieren und sehen, was daraus wird.

Welchen Tipp kannst du noch unerfahrenen Autoren für die erste Veröffentlichung geben?

Ich kann nur sagen, versucht das richtige für euch zu finden. Schickt es zu Verlagen und sprecht mit ihnen. Seit ich im Januar 2016 im Zuge der Leipziger Buchmesse auf der Suche nach einem Verlag für meinen Thriller war, habe ich sehr nette Kontakte geknüpft (ja – die Verlagsleute sind tatsächlich nett und man kann mit ihnen reden). Am besten wäre es, wenn ihr vielleicht schon einmal irgendetwas veröffentlicht habt, das ihr als Referenz zum Einstieg angeben könnt. Bei mir war es eine Kurzgeschichte, die in einer Anthologie veröffentlicht und auf der Buchmesse vorgestellt wurde, dadurch hatte ich ein Freiticket als Fachbesucher zur Buchmesse bekommen. Dazu hatte ich noch einen Platz bei Meet & Greet ergattert und ich habe einfach mal Emails mit der Bitte um einen Termin und die Vorstellung meines Thrillers an die Verlage geschickt und viele haben geantwortet. So habe ich innerhalb eines Monats einen Verlag für meinen Thriller gefunden, vor der Messe noch. Dann startete ich eine nächste Runde und konnte den Verlagen schon mitteilen, dass ich einen Verlag für den Thriller gefunden hatte. Nun stellte ich mein Projekt „Talar“, das noch in Arbeit war, den Verlagen vor. So habe ich sehr viele nette Leute aus dem Verlagswesen kennengelernt und es war eine aufregende Zeit, aber auch sehr stressig, denn neben dem Schreiben habe ich mich halt auch darum gekümmert. Jetzt könnte man meinen, ich hätte nur nach Printverlagen gesucht. Ich muss zugeben, das habe ich auch am Anfang, aber dann wollte ich mein Projekt dem Droemer Verlag vorstellen und dort hatte man mich auf die neobooks-Plattform verwiesen und dort bin ich das erste Mal mit SP in Berührung gekommen. Auf einmal setzte sich ein anderer Gedanke in meinem Hirn fest, was ist besser, ein kleiner Verlag oder Self-Publishing? Also fragte ich auch bei verschiedenen Plattformen an, was man mir hier anbieten könnte. Alle antworteten auch tatsächlich, aber nur neobooks war mit Jennie, übrigens die netteste Ansprechpartnerin von allen, eine Alternative zu dem Verlagsangebot. Bei neobooks hatte ich das Gefühl, die nimmt man dich wirklich ernst. Deshalb vergesst nicht, euch auch bei den Self-Publishing Plattformen vorzustellen und einfach mal zu fragen, was die euch anbieten können. So bin ich zu neobooks gekommen und ich bin gespannt, wohin mich das noch führt.

Interview CD SandersSchreibst du stundenlang zu Hause an deinem PC, oder lieber häppchenweise irgendwo in einem netten Kaffee? Auf was dürfen sich deine Leser als nächstes freuen?

Neben meinem Vollzeit- und Nebenjob bleibt mir leider nicht viel Zeit zum Schreiben. Ich hoffe, dass ich einmal das Schreiben zu meinem Hauptjob machen kann, denn ich habe so viele Ideen, die zu Papier gebracht werden wollen. Dazu habe ich noch eine 16jährige Tochter und ich trainiere eine Volleyball-Jugendmannschaft einmal in der Woche. Also schreibe ich vorwiegend nachts und an den freien Wochenenden und in jeder freien Minute. In der Vergangenheit hatte ich immer nur sporadisch geschrieben, erst seit Anfang 2015 schreibe ich so richtig ernsthaft und regelmäßig. So konnte ich eine sehr lange Kurzgeschichte und zwei Romane, die mich schon seit sehr vielen Jahren begleitet haben, fertigstellen.

Drei Projekte habe ich begonnen: Den 2. Teil „Feindliche Welten“ von Talar, den ich im Frühjahr 2017 fertig haben möchte.  Dazu noch einen Teil „Der Schlaf-Assassin“ über die Figur Tobias Falk aus meinem Talar-Universum, die ich ganz besonders liebe. Aber das wird erstmal nur eine Kurzgeschichte. Außerdem schwebt mir noch ein Liebesroman vor, die ersten Seiten habe ich schon im Kasten. Hier geht es um eine Studentin, die mit ihren 30 Jahren für eine Studentin im dritten Semester schon recht alt ist. Sie ist erst spät zum Studieren gekommen, da sie eine schwierige Zeit erlebt hat. Sie verliebt sich in einen hochintelligenten, aber zynischen Professor der Quantenphysik, er ist Ende 50. Sie lernt ihn in seinem neuen Kurs kennen. Es gibt jede Menge interessanter Dialoge darin, da der Prof wirklich so was von arrogant und zynisch ist. Trotz des Altersunterschiedes verlieben sie sich und was daraus wird, steht noch in den Sternen (und in meinem Kopf) geschrieben.


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