Sprich alle Sinne an!

NeoMoWo SchreibtippFremde Welten erkunden, mit den Figuren mitfiebern, sich neu verlieben…Das alles ermöglicht das schönste der Kino der Welt – das Kopfkino beim Lesen. Wie ihr es schafft, dass eure Geschichte den Leser in den Bann zieht, verraten wir euch in unserem neuen NaNoWriMo-Schreibtipp.

Um ein beeindruckendes Buch zu schreiben bedarf es mehr als einem gut durchdachten Plot und eingängigen Charakteren: jede einzelne Szene trägt zum Gesamtbild bei und sorgt dafür, dass der Roman ein angenehmes Kribbeln beim Leser hinterlässt.

Natürlich gibt es unzählige Schreibtipps, die dieses Erlebnis beflügeln; heute wollen wir uns einem kleinen Detail widmen, das viel an einer Geschichte verändern kann. Ein einfacher Grundsatz, der so banal klingt, dass er es dennoch verdient hat, einmal laut ausgesprochen zu werden: sprecht jeden einzelnen Sinn eurer Leser an und nutzt dafür jedes Detail, das euer Kopfkino euch liefert.

Hilfreich für lebendige Szenen ist es hierbei auch, jedes Detail so genau wie möglich zu benennen – so könntet ihr davon berichten, dass eure Protagonistin einen Hund hat; oder ihr erzählt dem Leser, wie die Protagonisten einen Welpen in einer stinkenden Mülltonne fand, als er gerade einmal so groß wie ihre Handfläche war und der nun aufgrund eines rostigen Nagels, der in seinem rechten hinteren Beinchen gesteckt hatte, humpelt.

Achtet auf die kleinen Details

Jedes Detail macht eure Geschichte glaubwürdiger und lebendiger. Jeder Nebencharakter benötigt eine Lebensgeschichte, die ihr notfalls erzählen könntet. Jeder Gegenstand, der in einem Raum liegt, erzählt seine eigene Geschichte und benötigt eine Daseinsberechtigung für den Ort, an den ihr ihn im Roman platziert.
Vergesst nicht, dass ein Autowrack am Straßenrand ebenso eine Vorgeschichte hat wie der Kugelschreiber in der Brusttasche des Protagonisten. NaNoWriMo Schreibtipp 2 Weshalb hat er den Stift eingesteckt? Ist das eine seiner Angewohnheiten seit er einmal die Nummer einer hübschen Kellnerin versäumte, da er nichts zum Schreiben besaß und er noch heute an ihren Vanilleduft gemischt mit dem Geruch frischgemahlener Kaffeebohnen denkt? Erinnert er sich an ihr glockenhelles Lachen und ihre glänzenden braunen Haare?
Ist diese Kellnerin wichtig für den Roman – nun, vermutlich nicht, aber sie gibt unserem Protagonisten einen Grund, stets einen Kugelschreiber in der Brusttasche zu tragen; eine Eigenschaft, die wir für unseren Plot benötigen.
Natürlich hätte man genauso gut lediglich von einer Kellnerin erzählen und die Details wie den Duft und den Klang ihres Lachens nicht erwähnen brauchen; aber es sind genau jene Kleinigkeiten, die das Kopfkino des Lesers in Gang bringen.

Je mehr liebevolle Details ihr einarbeitet, desto realistischer wirkt die Geschichte. Die Kunst beim Schreiben ist es, genügend zu erzählen, um jeden Sinn des Lesers anzusprechen – aber nicht zu viel, um ihn mit unnötigen Kleinigkeiten von der eigentlichen Geschichte abzulenken.


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