Ich habe mich sehr gefreut, als neobooks auf mich zukam und fragte, ob ich hier im Blog einen Beitrag schreiben wolle. Ich muss gestehen, ich habe mit Blogeinträgen wenig Erfahrung, da ich mich aus Zeitgründen mit diesem Thema, auch als Marketinginstrument, noch nicht beschäftigt habe. Denn eines habe ich in dem letzten Dreivierteljahr gelernt: es gibt so unendlich viele Bereiche, die man sich als Indie-Autorin mehr oder weniger mühsam erarbeiten muss.
Wenn ich den Begriff Selfpublisher einmal genau betrachte, bin ich wohl ein Vorzeigeexemplar. Denn bislang habe ich alles allein gemacht und das, was man sieht, liest und hört, habe ich gestaltet. Sozusagen 100 % Tabea S. Mainberg. Irgendein kluger Mensch hat mal gesagt, dass man 20% fürs Schreiben aufwendet und 80 % für eine erfolgreiche Vermarktung seines Buches. Kluge Worte, lieber Unbekannter!
Aber um etwas zu vermarkten, muss ja auch erst mal etwas da sein – nämlich ein gutes Buch. Ich habe mich erstmals in 2010 mit dem Gedanken beschäftigt, meine Skripte zu veröffentlichen. Passiert ist es dann im November 2013. Es hat also drei Jahre gedauert, bis es soweit war und mein Debütroman Tiefseeperle das Licht der Welt erblickte – und ich bin froh, dass ich mir diese Zeit gegeben habe. Denn in diesen drei Jahren habe ich die Qualität meiner Schreibe stark verbessern können. Ich kann nur jedem raten, der mit dem Gedanken spielt ein Buch zu veröffentlichen, sich zunächst sehr viel Zeit zu lassen und es immer und immer wieder zu überarbeiten. Viel zu lesen und aus den unterschiedlichen Schreibstilen der Autoren seinen eigenen zu kreieren. Eine gewisse Routine, in zwei Monaten zum Beispiel einen Kurzroman, wie „Heimleiches Begehren“ zu schreiben, kommt dann mit der Zeit. Obwohl Routine das falsche Wort ist – denn man muss immer für das brennen, was man in anderen entzünden will. Neben der Kreativität ist für mich eine gewisse Struktur wichtig. Da hat jeder Autor seine eigene Vorgehensweise. Ich habe es bislang so gemacht, dass ich zunächst einen groben Plot meiner Story aufgeschrieben habe. Dann beginne ich zu schreiben, aber wahrscheinlich bleibt der Anfang nicht so. Wichtig ist es, erst einmal loslegen. Mit der Zeit entwickelt sich das Geschehen, die Charaktere werden geschliffen, alles nimmt Konturen an. Ich arbeite dabei viel mit Kommentaren im Word-Programm, um Gedanken und Abläufe immer griffbereit zu haben.
Auf die Frage, was mich inspiriert, kann ich nur sagen: das Leben! Aber natürlich auch mal ein guter Film oder eine Begebenheit aus meinem Umfeld. Die Inspiration meines im September erscheinenden Romans „Verlogene Wahrheit“ basiert auf einem TV- Mehrteiler aus den Neunzigern. Die Hauptfigur hat mich damals so fasziniert, dass einige ihrer Charakterzüge auch in meinem Protagonisten wiederzufinden sind. Es ist wichtig gute Betaleser zu haben, die offen und ehrlich sind. Wenn man es sich leisten kann, sollte man einen freien Lektor mit der Korrektur beauftragen.. Mein Tipp – auch wenn es wehtut: Kritikfähig sein! Hätte ich mich am Anfang nicht offen für konstruktive Verbesserungsvorschläge gezeigt, wäre ich nicht da, wo ich heute qualitativ bin!
Zum Thema Marketing kann ich nur sagen, dass es wichtig ist, ein Gespür dafür zu entwickeln, wie die Marketingmaschinerie tickt. Man sollte in der Lage sein, Prioritäten zu setzen und sich nicht zu verzetteln. Wenn man viel allein macht, kann man nicht alles auf einmal schaffen. So erschließe ich mir nach und nach neue Bereiche, wie einen eigenen Blog, Twitter, Pressemitteilungen und Termine für Lesungen usw. Meine Einnahmen aus den Verkäufen reinvestiere ich in ein gutes Lektorat und habe aktuell die Tiefseeperle noch einmal einem Korrektorat unterzogen, um die Qualität zu steigern – was ich dann natürlich auch zu Werbezwecken erwähne und eine kleine Kampagne gestalte (z.B. eine Verlosung). Der Leser schätzt es, wenn man darum bemüht ist, ein gutes Produkt zu liefern. Dies gilt besonders bei uns Indie-Autoren. Aber auch ausgewählte Bezahlwerbung unterstützt mich, meine Verkaufszahlen zu stabilisieren.
Begonnen habe ich auf Facebook und mich auf diese Plattform konzentriert. Regelmäßig poste ich, aber nicht zu viel, um meine Follower nicht zu überfrachten. Ich achte auf die Qualität meiner Beiträge und die Auswahl meiner Bilder. Denn wer hat schon Lust, ständig „Tabea S. Mainberg mag Tiefseeperle“ zu liken?
Für mich sind die Leser, später auch Fans, die Basis – ohne Leser keine Verkäufe. Diese Fanbase muss man sich langsam aufbauen, aufmerksam und gar ein bisschen liebevoll sein – es wertschätzen. Ich bin sehr präsent und freue mich über jedes Kommentar und versuche auch immer zu reagieren.
Bei der Wahl seiner Werbemittel kann man durchaus auch kreativ sein. Ich habe zum Beispiel im November ein Internetradio angeschrieben und im Mai wurde dann eine vierstündige Livesendung mit Lesung und mir als Co-Moderation gesendet. Geplant sind weitere Folgen. Es ist ein ständiges Dranbleiben, denn der Büchermarkt ist sehr schnelllebig geworden.
Den Erfolg, den ich bislang erleben durfte, macht mich fast ein wenig demütig und genau erklären, wieso, weshalb, warum, kann ich es ehrlich gesagt nicht. Aber es ist wahrscheinlich ein Zusammenspiel aus vielen Faktoren, warum man dann für ein paar Wochen im Ranking auf Platz 1 landet. Aber sicherlich gehört, neben sehr viel Fleiß und das stete Bemühen um Qualität, auch das berühmte Quäntchen Glück dazu.
Es ist ebenfalls eine persönliche Entscheidung, in welchem Umfang man in diesem Bereich arbeiten möchte. Für mich erfüllt sich gerade ein Lebenstraum. Und somit habe ich die Komfortzone eines festen Vollzeitjobs verlassen und mich wieder auf die freiberufliche Ebene begeben, um mir Freiräume für diesen Traum zu schaffen – denn nach dem Buch ist vor dem Buch!
Bei all dem, was ich tue, richte ich mich auf Langfristigkeit aus, denn um sich als Autorin zu etablieren, ist es noch ein langer Weg – und ich freue mich darauf, ihn gehen zu dürfen!
Herzliche Grüße von Eurer Tabea S. Mainberg
Tabea S. Mainberg ist in Nordhessen aufgewachsen und hat bis Mitte Dreißig dort gelebt und gearbeitet. Nach über 10 Jahren in der Immobilienbranche kehrte sie der nordhessischen Stadt den Rücken zu und ging nach Berlin, um, wie sie sagt, das pulsierende Hauptstadtleben in all seinen Facetten zu genießen. Diese Zeit war prägend und liefert die Basis für ihre heutigen Romane. Mit einem Augenzwinkern sagt sie, sie überlasse jedem selbst zu entscheiden, was in den Geschichten autobiographisch oder frei erfunden ist. Heute lebt und arbeitet sie in Köln.
Mit ihrem Debütroman „Tiefseeperle“ konnte Tabea S. Mainberg einen ersten Achtungserfolg erlangen. Ihr BDSM-Roman erhält viel Zuspruch in Leserkreisen, die dem Genre bislang nicht aufgeschlossen waren. Authentisch und realitätsnah findet dieses Buch aber auch viele Freunde bei denen, die diese Form der Sexualität leben. Mit ihrem erotischen Liebes-Kurzroman „Heimliches Begehren“ schaffte sie einen weiteren Erfolg. Das Buch hält sich nunmehr seit Wochen in den vorderen Rängen bei Amazon. Ihr nächster Roman „Verlogene Wahrheit“, ein Erotik-Krimi, wird Mitte September erscheinen.
Lest doch mal rein in die Werke unserer Autorin Tabea S. Mainberg: