Nancy Salchow im Interview

Unsere Autorin Nancy Salchow hat sowohl als Indie Autorin als auch als Verlagsautorin schon einiges erreicht: Mit ihren heiteren Frauen- und Beziehungsromanen Schlaflos in Tofuwürstchen und Herzliche Restgrüße hat sie bereits alle Hitlisten gestürmt – und zehntausende eBooks verkauft. Aber auch nachdenklichere Töne wie im Familiendrama Unser sechzehntes Jahr oder in Das Glück im Augenwinkel liegen der Autorin und begeistern die Leser. Sie ist also eine sehr erfolgreiche „Hybrid“-Autorin und denkt nicht daran sich zu entscheiden: Verlag oder Self-Publishing? Denn die Antwort lautet: Beides, mit neobooks!

Die Autorin im Gespräch mit Ina Fuchshuber
Ina: Liebe Nancy, was schreibst du für Bücher? Und wie lang schreibst du schon?
Nancy: Ich habe schon als junges Mädchen angefangen zu schreiben. Aber richtig ernsthaft, dass ich eine Geschichte auch wirklich bis zum Ende durchziehe, das ist erst seit 2-3 Jahren so. Ich war früher immer sehr schnell unzufrieden, und habe viele Projekte begonnen, aber selten beendet. Dann kam eine Zeit, in der es mir besonders wichtig war, mich abzulenken, da war das Schreiben plötzlich die ideale „Medizin“, und da hab ich dann auch wirklich mal was abgeschlossen. Mein erstes komplettes Buch, das war dann Herzliche Restgrüße, damals noch Fisch im Nest, habe ich Ende 2010 geschrieben.

Ina: Die meisten Autoren können ja im Moment nicht vom Schreiben leben, wie ist das bei dir? Hast du einen „Brotjob?“? Und wie schaffst du es, nebenher Bücher zu schreiben?
Nancy: Ich habe zum Glück sehr günstige Arbeitszeiten und immer schon recht früh Feierabend, also bleibt mir viel Zeit zum Schreiben. Ich arbeite in einer Behinderteneinrichtung, in der Verwaltung einer gemeinnützigen Werkstatt, und habe auch vor, diesem Job weiterhin nachzugehen.

Ina: Auch wenn du die nächste J.K. Rowling bist?
Nancy: … dann nicht (lacht). Aber ich bin ein Sicherheitstyp. Das müsste sich schon über einen langen Zeitraum etablieren, bis ich mich auf diese Einkünfte verlassen würde. Ich hab jetzt gemerkt über das Self-Publishing kann man wirklich recht gute Nebeneinkünfte erzielen, selbst oder gerade mit günstigen Büchern. Ich weiß nicht, wie das wäre, wenn ich die Preise höher angesetzt hätte. Anfangs habe ich es mit Projekten ausprobiert, die ich aus den Tiefen meiner Schublade hervorgekramt hatte, Werke, die nicht unbedingt zu meinen stärksten Arbeiten gehörten, daher war ein Verkaufspreis von 99 Cent zu verschmerzen. Mittlerweile sind die Leser auch bereit, etwas mehr zu bezahlen …

Ina: Jetzt hast du ja auch schon Fans …
Nancy: Ja, aber selbst von unbekannten Autoren werden mehr Titel zu 2,99 € verkauft. 3 € sind da so die Preisgrenze, habe ich den Eindruck. Bei bekannten Autoren kann das natürlich auch mal mehr sein.

Ina: Hast du es denn erst über einen Verlag versucht, oder wolltest du von Anfang an Self-Publisherin werden?
Nancy: Ich bin anfangs schon den altmodischen Weg gegangen und habe ganz klassisch die großen Verlage angeschrieben. Von denen habe ich entweder Absagen bekommen mit Floskeln wie „das passt nicht ins Programm“, oder gar keine Antwort bekommen.
Auf der Website von Droemer Knaur habe ich dann von neobooks gelesen. Zuerst hat mich das überhaupt nicht interessiert, und ich habe es ignoriert. Ich dachte, dass auf so einer Plattform dann auch andere Menschen, fremde Menschen, meine Arbeiten lesen würden, obwohl ich mir noch gar nicht sicher war, ob sie überhaupt gut genug sind. Später, als ich dann die Absagen der Verlage bekommen hatte, habe ich mich dann entschlossen, es wenigstens unter Pseudonym zu versuchen. Ich war eben noch sehr unsicher.

Ina: Warum hast du dich damals für neobooks entschieden?
Nancy: Weil das damals so unkompliziert war. Ich konnte Feedback bekommen, ohne dass ich mit meinem Buch durch die Welt laufen und Türklinken putzen musste. Ich konnte von zu Hause aus beobachten, ob mein Buch ankommt oder eben nicht. Das war einfach bequem. Und ich bin ein sehr bequemer Mensch.

Ina: Was erwartest du denn von einer guten Self-Publishing Plattform?
Nancy: Ich erwarte ehrlich gesagt gar nicht so viel, das meiste muss man als Autor im Self-Publishing ohnehin selbst machen. Darum geht es doch auch im Self-Publishing. Dass meine Bücher alle erhältlich sind auf den relevanten Plattformen, klar. Und der Upload muss einfach sein. Außerdem finde ich es gut und wichtig, wenn die Abrechnung unkompliziert läuft.

Ina: Was magst du an neobooks?
Nancy: Ich mag das Persönliche, das heutzutage leider viel zu kurz kommt.
Ganz gleich, ob es sich um die Benutzer der Plattform oder die Menschen hinter dem Projekt Neobooks handelt, in jedem Punkt des Ablaufs habe ich das Gefühl, ein menschliches Echo zu bekommen.
Neobooks ist einfach ein sehr gutes Beispiel dafür, dass Professionalität mit erfahrenem Background und Menschlichkeit einander nicht ausschließen.

Die Autorin bei neobooks und Droemer Knaur:
Herzliche Restgrüße
Das Glück im Augenwinkel
Doppelkinnbonus


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