Originell: Persönliche Ansprache in der Rezension

Eine persönliche Ansprache schafft Vertrauen, sie erzeugt eine ganz andere Wirkung als allgemeine Begriffe. Einer von euch verwendet die persönliche Anrede auch in seinen Rezensionen und verzichtet auf übergreifende Bezeichnungen wie „der Autor“ bzw. „die Autorin“. Ist der individuelle und direkte Appell an den Autor wirksamer? Nimmt dieser die Kritik so eher an? Möglich, oder?! Wir finden tHEfOOls Vorgehensweise jedenfalls richtig gut und haben eine seiner Bewertungen deswegen zur „Rezension der Woche“ gewählt.

Die Wahl fiel dabei auf seine Beurteilung des Werks „Die Würze der Magie“ von Maren.

Handlung
: tHEfOOl beschreibt uns kurz die Handlung. Nebenbei bemerkt er schon hier, dass ihm eine Formulierung besonders gut gefallen hat: „‚magisch Unwissender'“.

Figuren: Der Rezensent beschreibt die wichtigsten Charaktere kurz. Auf eine der Hauptfiguren, den Magier Cayden, geht tHEfOOl jedoch genauer ein. Ihn irritiert das geringe Alter des Zauberers und die Tatsache, dass er nicht besonders „dämonisch“ wirkt. Zugleich relativiert er seine Kritik wieder, weil Cayden schließlich für die zweite Hauptfigur Attraktivität ausstrahlen soll. Die Autorin weiß nun um die Wirkung Caydens und kann selbst entscheiden wie sie weiter mit ihm verfahren möchte.

Sprache/Duktus: tHEfOOl bescheinigt der Autorin ein solides Handwerk, findet nur kleine Unstimmigkeiten, auf die er freundlich hinweist.

Struktur: In diesem Zusammenhang geht der Rezensent auf die Orte ein, an denen die Handlung stattfindet.

Zusammenfassend: Hier kommt die persönliche Anrede zum Einsatz. Wir finden: Das schafft Nähe und ist zugleich eine Aufforderung an den Autor, sich mit der Bewertung auseinanderzusetzen.
Der Rezensent schildert wie er auf die Autorin aufmerksam geworden ist (auch nicht unwichtig!), spricht die Autorin dabei direkt an und geht anschließend auf den Gesamteindruck ein: Eigentlich nicht sein Gerne, hat tHEfOOl dennoch die komplette Leseprobe am Stück gelesen. Über dieses Lob wird sich die Autorin bestimmt freuen! Anschließend geht er auf einzelne Punkte ein, die ihm wichtig erscheinen: Er findet den Aufhänger nicht ganz nachvollziehbar, kann ihn aber akzeptieren, weil er die Geschichte zügig voran treibt. Er beurteilt die Liebesszene und lässt nicht unerwähnt, dass ein nicht unwesentliches Element der Handlung – nämlich die Verwechslung der Tüten – für ihn zu leicht vorhersehbar war. Ihm fehlte der Überraschungsmoment. Sein Fazit: „Nicht mein Genre, vom Handlungsaufbau sicherlich noch überarbeitungswürdig – aber letztlich doch sehr gut rübergebracht – sicherlich im Geist der Zeit und für ein breites Publikum gedacht. In jedem Fall eine Empfehlung.“ Damit weist tHEfOOl gezielt auf eine Schachstelle des Textes hin, findet aber gleichwohl die richtigen Worte, um deutlich zu machen, dass das Werk ihm insgesamt gefallen hat.

tHEfOOl, herzlichen Glückwunsch zu dieser gelungenen Rezension!


7 Gedanken zu “Originell: Persönliche Ansprache in der Rezension

  1. KLasse Beitrag! In der Tat! Nur, woher weiss kleines, naseweises Rezensorlein, wer sich hinter tHEfOOl versteckt? Ein Sie oder sein Er? Bei einem Nick, wie „Maren“ gehts ja noch an. Doch bei „Fuzzipuzzi“ oder „Knochentrocken“ wirds schon etwas schwieriger! Ganz zu schweigen, bei „Ringelreigen“! Nun gut, jetzt alles von mir aus dem Ärmel geschüttet.
    Also, ich finde, für das Lob „der persönlichen Ansprache“ muss schon noch eine kluge Begründung her.
    Nun gut, ich kenne Frau „Birgit Böckli“ zwar von einem anderen Forum als Autorin, aber deshalb eine verstrauenseelige Anrede wie „liebe Birgit“ oder auch nur „Birgit Böckli versteht es sehr gut, mit diesem Text die Befindlichkeiten einer Neunjährigen, auf den Nenner zu bringen“, erschiene mir doch ein wenig zu weichgespült.
    Ich für meinen Teil bevorzuge da eher die klassische Distanz zwischen Kandidat und Rezensent. Damit kommt erstmal gar nicht der Verdacht einer „Kumpanei“ auf.

    Gruß, superwiser

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  2. Hi Alex, Herzlichen Glückwunsch auch von mir!
    Ich habe die direkte Anrede bislang immer vermieden, weil ich einen gewissen Abstand wahren wollte. Gerade wenn ich kritisch bin habe ich sonst immer die Befürchtung, dem Autor/der Autorin zu nahe zu treten.
    Finde aber schön, zu sehen, dass die direkte Ansprache gut ankommt.
    LG
    Nathan

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  3. All jenen, die mich hier beglückwünscht und natürlich auch jenen, die sich die Mühe gemacht haben, mich auszuwählen, meinen herzlichsten Dank.
    Was meinen Nick angeht, liebe/r Supi (Wiser) ist das nur eine Frage des Hinsehens, wenn man wirklich erkennen will, ob sich hinter dem Depperl ein Männlein oder ein Weiblein verbirgt. Oder kennst Du ein weibliches ‚HE‘ im Englischen?
    Also … Danke dafür, dass ich AutorIN auch direkt ansprechen darf (was ich nicht grundsätzlich so halte, sondern dann, wenn es mir als sinnvoll erscheint) und dies auch geschätzt wird.
    LG, Alex … tHEfOOl (HE = männlich, OO = Brille, also Brillenträger)

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  4. HE mit Glases, also Spekuliereisen! Na klar, superwisers naseweises kleines Brüderlein! Ja, wenn das nicht eine Überraschung ist? Moment mal, superwisers Augen sind ja auch denaturiert, also degeneriert und daher unformatiert! Auf Gutdeutsch bebrillt! Heißt also, er ist es selber! Dieser Brillowitsch, der sich tHEfOOl (der Irre mit der Brille?) nennt, ist dieses Aas von einem Rezensionist? So einer, der anstelle gute Texte zu schreiben, diejenigen, die`s können, mit seinen Nachstellungen verfolgt?
    Nein, liebe Gemeinde, weit daneben! Ich bin ein absolut harmloser Depp! Das, was tHEfOOl erst noch zu beweisen hat. (Grinsen im bebrillten Gesicht!)

    Also, Fehlalarm, Gruß, wiser, im Gucken alles andere als super!

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