Die Geschichte ist geschrieben, der Text lektoriert und die Hürde der sauberen E-Book-Formatierung genommen. Die einzige Kleinigkeit, die noch fehlt, ist ein aussagekräftiges Cover. Doch nicht jeder Autor ist gleich ein guter Designer. Oft verdrängt man, dass diese Kleinigkeit das Aushängeschild auf den Bildschirmen dieser Welt ist. Doch woher nehmen? Es ist eine Frage der Zeit, bis der Bedarf von Anbietern bemerkt wird. 99designs ist in Amerika mit dem Versprechen, professionelles Design zum fairen Preis anzubieten, sehr erfolgreich. Grund genug für uns, sich die Plattform für unser neues Werk „Die Ersten“ anzuschauen.
Ein Gastbeitrag von Barry Stiller
(Anm. d. Red.: Momentan läuft eine Kooperation von neobooks mit 99designs, bei der ihr 29 € sparen könnt: Hier geht’s zur Aktion)
Wenn man sich im Netz umschaut, so gibt es mittlerweile auch im Selfpublisherbereich viele gute Buchcover. Das schont die Augen der Leser, für uns Schreiberlinge macht es das Leben schwer. Ein professionell gestaltetes Cover ist in der Regel kein Alleinstellungsmerkmal mehr, im besten Falle weckt es Interesse. Aber meistens verhindert es nur das Mauerblümchendasein eines guten Romans.
Wenn einem Fähigkeit und/oder Lust auf Designerarbeiten abgehen, steckt man in der Klemme. Grafiker sind teuer, wenn man keine Beziehungen hat. Da findet man im Internet schnell Covergestalter, die ihre Dienstleistung fast immer im Bereich unter hundert Euro anbieten. Wir haben bei der Recherche mehr davon gesehen, als wir wollten. Wie zu erwarten ist es meist lieblose Massenware aus einem lizenzfreien Datenbankbild inkl. Textelementen, oft dilettantisch zusammengestellt. Zudem ist man – wie beim Grafiker „um die Ecke“ auch – durch einen einzigen Designer und dessen Ideen eingeschränkt.
Auf der Suche nach professionellen Alternativen stößt man schnell auf 99designs. Die Plattform versucht mit einem innovativen Konzept den Spagat zwischen professionellem Design und günstiger Preisgestaltung. Preislich geht es mit einem Leistungspaket für E-Book-Cover für unter zweihundert Euro los, in größeren Paketen ist unter anderem ein noch besserer Support enthalten. Bei Fragen mit einem deutschsprachigen Mitarbeiter (der die eigene Designausschreibung tatsächlich kennt) telefonieren zu können, ist nicht zu unterschätzen. Da wir eine Serie von Archäologiekrimis rund um Peter Conrad starten, benötigten wir diesmal eine Covergestaltung, die zum einen eine Wiedererkennbarkeit bietet, zum anderen leicht auf die jeweilige Folge anpassbar ist – keine leichte Aufgabe. Wir waren gespannt, was die Designer bei 99designs daraus machen konnten.
Der Weg zum perfekten Coverdesign führt bei 99designs über einen Wettbewerb, zu dem man als Autor eine Ausschreibung, das Briefing, verfasst. Je genauer man schildert, was man haben möchte, desto passender die Entwürfe. Das klingt banal, ist aber erwähnenswert. Oft liest man: „Gestalte ein Cover, das mein Buch zum Bestseller macht.“ Unsere Vorstellung für die Peter-Conrad-Fälle war ein Serientitel mit grafischen Elementen, eher abstrakt, möglichst ohne Fotos, mit wohlüberlegter Typografie und guter Wiedererkennbarkeit.
Wir raten ausdrücklich zu einem Briefing in Englisch, auch wenn 99designs hervorragend auf Deutsch funktioniert. Da die Designvorschläge aus der ganzen Welt kommen, vergibt man sich die meisten Chancen, wenn man unbedingt muttersprachlich bleiben will (außerdem kann man den deutschsprachigen Support anchatten). Und bei unserem Wettbewerb hat eine Amerikanerin gewonnen …
Nächster Tipp: Macht einen offenen Wettbewerb! Das bedeutet, dass alle Designer die Entwürfe der anderen sehen. Von einigen Grafikern bekommt man dann die Warnung, die Designer würden voneinander abkupfern. Wir haben diese Erfahrung eindeutig nicht gemacht und wurden mit beinahe einhundert Entwürfen belohnt! Wir hatten das nicht erwartet. Im Gegenteil, wir waren skeptisch, ob die von 99designs geschätzten dreißig Designs zu Stande kommen. Nebenbei sei bemerkt, dass ein eventuelles Kopieren untereinander ja ein Problem der Designer ist, nicht das des Auftraggebers. Natürlich sollte man so fair sein, dem „Original“-Designer den Vorzug zu geben, wenn die Kopie nicht um Längen besser ist …
Ein weiterer Tipp: Auch, wenn es mehr Arbeit macht, gebt den Designern persönlich Feedback und entwickelt mit ihnen den Entwurf weiter. Die Punktebewertung mag bequem sein, aber sie hilft euch nicht – und den Designern letztlich auch nicht. Nach unserer Meinung der beste Weg: Alle sehen alle Designs. was ihr dazu zu sagen habt, erfährt nur der Designer selbst (im Übrigen empfinden wir dieses Vorgehen auch als das respektvollste).
Nach dem Briefing kommt die Bewerbungsphase, in der die Designer ihre Entwürfe einreichen. Aus diesen wählt man dann die Finalisten, in unserem Falle sechs. Ab jetzt kann man den Wettbewerb nicht mehr zurückziehen und es steht fest, dass ein Designer gewinnen und das Preisgeld erhalten wird. Es folgen drei Tage, an denen man mit den Grafikern an der Optimierung der Designs arbeitet. Anschließend kürt man den Gewinner, unterzeichnet online die übliche Nutzungsvereinbarung, lädt seine Coverdateien herunter und gibt die Zahlung frei.
Wir sind von 99designs äußerst positiv überrascht. Es kamen weit mehr Designs, als wir erwartet haben – und mindestens ein Drittel hatte das Zeug zum Gewinner. Betrachtet man den Aufwand, den die Designer betreiben, ohne zu wissen, dass sie gewinnen, sind die Kosten für ein professionelles Cover-Design erstaunlich niedrig. Ist man bereit, ein aussagekräftiges Briefing (vorzugsweise auf Englisch) zu erstellen und sich mit den Designern zu beschäftigen, dann ist ein Online-Wettbewerb auf 99designs ein kostengünstiger, und für beide Seiten fairer Weg zum professionellen Buchcover. Da passt es gut, dass neobooks die „Cover-Woche“ ausgerufen hat und euren Wettbewerb auf 99designs mit 29 Euro bezuschusst.
Dieser Beitrag wurde von Barry Stiller verfasst. Zusammen mit Dana Stiller schreibt er Bücher im Bereich Thriller/Mystery.
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2 Gedanken zu “Professionelle Cover für alle – Erfahrungsbericht von Barry Stiller zu 99designs”