Verwandlung (MondZauber, Teil 1)

Lyra ist 17 Jahre und 25 Wochen alt, als sich plötzlich seltsame Ereignisse in ihrem Leben zu häufen beginnen. Mari März erzählt in „Verwandlung“ vom Erwachsenwerden, gewürzt mit einem guten Schuss Fantasy und Spannung. In unserem Interview teilt sie heute ihre Ansichten über das Schreiben und wertvolle Marketing-Tipps mit uns.

Cover_VerwandlungWir gratulieren dir zu der Wahl deines Urban Fantasy Romans „Verwandlung“ zum Monatsfavoriten im August! Wie bist du zum Schreiben gekommen und welchen Stellenwert nimmt es jetzt in deinem Leben ein?
Herzlichen Dank erst einmal für die Wahl zum Monatsfavoriten und die Möglichkeit, mich und mein Schaffen hier vorzustellen. Autoren antworten auf diese Frage gern mit „es war ein Kindheitstraum“ oder „ich schreibe schon mein ganzes Leben“. Bei mir fiel der berühmte Groschen relativ spät. Vor drei Jahren entschloss ich mich, den ungeliebten Job an den Nagel zu hängen und noch einmal ganz von vorn anzufangen.

Mit der Gründung meiner Firma DIE TEXTWERKSTATT „korrekt getippt“ erlebte ich das erste Mal, wie es sich anfühlt, frei zu sein. So fand ich mit dem beruflichen Wechsel auch meine Berufung zur Schriftstellerei, allerdings musste ich hierfür zunächst meine persönlichen Hürden im Kopf überwinden. Natürlich habe ich schon immer gern Texte verfasst und meiner Deutschlehrerin musste ich seinerzeit versprechen, mit dem Schreiben zu beginnen. Aber Autorin sein? Für mich waren Autoren immer nur die mit richtigen Büchern, Marketingabteilung und Verlagsvertrag. Dennoch nahm ich im Sommer 2014 all meinen Mut zusammen und schickte diverse Buch-Ideen an verschiedene Verlage. Es war ein Testballon. Seinerzeit schloss ich mit mir den Kompromiss: Wenn die Profis der Branche mir Talent bescheinigen, werde ich mit dem Schreiben beginnen. Und sie taten es. Als einige Wochen später die ersten Antworten ins Haus flatterten und mir gleich drei Verlage ernsthaftes Interesse signalisierten, war ich ehrlich gesagt überwältigt. Bisher habe ich jedoch noch keinen Verlag gefunden, der mir gefällt, weshalb ich derzeit als freie Autorin selbst verlege. Nachdem ich über zwanzig Jahre im straffen Korsett des öffentlichen Dienstes mein Geld verdiente, ist mir heute die Freiheit heilig und das Schreiben nicht nur ein Zeitvertreib. Bisher sind in meiner TEXTWERKSTATT drei Sachbücher entstanden, zwei weitere Buch-Aufträge werde ich bis Anfang 2017 realisieren. Ich kann mir also den Luxus leisten, das Angenehme mit dem Nützlichen zu verbinden und so in der Praxis jeden Tag unglaublich viel Neues dazuzulernen. Und als Autorin habe ich endlich ein Ventil gefunden, all meine Gefühle, Gedanken, Ideen und Beobachtungen loszuwerden sowie meiner Fantasie freien Lauf zu lassen. Das ist so großartig, dass ich heute lediglich bereue, nicht schon viel früher mit dem Schreiben begonnen zu haben.

Mari-Maerz

Du bezeichnest dein Buch als „Ein Kunstmärchen für Fantasiebegabte ab 16“. Wie bist du vorgegangenen, um dich auf dein jugendliches Publikum einzustellen? Hast du Tipps, wie man dabei auch an schwierigere Stoffe herangehen kann?

Zum Schreiben gehört meines Erachtens eine saftige Portion Empathie. Aber natürlich reicht diese allein nicht aus, um sich einem jugendlichen Publikum zu stellen, wenn man selbst jenseits der vierzig ist. Nachdem „KLIPP KLAPP – und du bist tot“ veröffentlicht war, fragte mich mein Sohn Hannes, ob ich nicht auch ein Buch für seine Altersgruppe schreiben könnte. So entstand die Idee für „MondZauber“. Allerdings stelle ich mich in diesem Vierteiler der dunklen Seite unseres Daseins. Es geht also nicht um Glitzervampire und Teenagerliebe. Deshalb sollten die Leser mindestens sechszehn Jahre alt sein und natürlich eine gewisse Fantasiebegabung mitbringen.
Wie bin ich vorgegangen? Nun ja, die Basis eines guten Buches ist selbstverständlich die Recherche. Nachdem ich ungefähr wusste, wohin die Reise gehen würde, habe ich unzählige Bücher, Serien und Filme zum Thema konsumiert. Da ich selbst ein großer Fantasy-Fan bin, ist mir das nicht schwergefallen. Und doch habe ich mich dabei nicht einfach nur unterhalten lassen, sondern auf Details in punkto Spannung und Sprache geachtet. Neben der inhaltlichen Recherche war mir also wichtig zu erfahren, wie Heranwachsende heutzutage kommunizieren. An das Gefühl der Zerrissenheit und Einsamkeit, welches man empfindet in der Zeit zwischen Kindheit und Erwachsensein, kann ich mich noch ganz gut erinnern. Dieses Bedürfnis, Grenzen zu überschreiten, zu rebellieren und sich im Rahmen seiner ganz eigenen Verwandlung irgendwann selbst zu finden, habe ich in meiner „Sturm-und-Drang-Zeit“ schließlich auch erlebt. Ob ich mit meinen Erinnerungen und der literarischen Umsetzung richtig lag, habe ich von zwei jungen Frauen prüfen lassen. Mein Tipp heißt deshalb: Recherchiert so gut wie möglich, versetzt euch emotional in die Situation eurer Protagonisten und sucht euch versierte Testleser, die eurer Zielgruppe entsprechen.
Näheres zu den Hintergründen und der Entstehung von „MondZauber“ findet ihr übrigens auf meiner Autorenseite www.mari-märz.de/bücher. Wer sich also – heute jung an Jahren – fragt, wie ich (Jahrgang 1972) in die Fantasy-Ecke komme: Ich war dabei, als sie erfunden wurde.

student-849825_640Du hast deine eigene Webseite. Welche Tipps kannst du anderen Self-Publishern beim Gestalten einer Homepage geben? Hast du noch geheime Marketing-Tricks, die du mit uns teilen möchtest?
Wer sich mit dem Gedanken trägt, eine eigene Webseite einzurichten, der sollte vor allem darauf achten, seinen Usern eine benutzerfreundliche und interessante Oberfläche zu bieten. Zu viele Schnörkel, Farben und Firlefanz trüben den Blick für das Wesentliche. Schaut euch die Webseiten anderer Autoren an, die bestenfalls im selben Genre (erfolgreich) unterwegs sind. Aber vergesst bei all dem Designen und Networken nicht das Schreiben. Denn auch wenn wir Self-Publisher für die gesamte Bandbreite des Publizierens zuständig sind, bleiben wir doch in erster Linie Autoren. Während meiner Arbeit als freie Lektorin begegne ich allzu oft dynamischen Schreibbegeisterten, die hier für meinen Geschmack die Prioritäten falsch setzen. Diese und weitere Erfahrungen fasse ich gerade in meinem Online-Ratgeber für Self-Publisher zusammen, den ihr auf www.korrekt-getippt.de/tipps nachlesen könnt.


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