Mein Name ist Anja Bagus, und ich schreibe Steampunk-Romane.
Was für ein langweiliger Anfang… aber so ist das. Ich bediene eine absolute Nische. Erstens weil nun sicher viele sagen: „Steampunk, was ist denn das?“
Und die anderen sagen: „Ach, das ist so ein bisschen Science Fiction und ein bisschen Fantasy… kann sich nicht entscheiden, mag ich nicht.“
Den Ersteren antwortet man immer: „So ähnlich wie Jules Verne und Wild Wild West. Der Film, den kennst du sicher…?“ Innerlich krampft man sich zusammen, weil damit die geliebte Subkultur nicht annähernd beschrieben ist.
Die Letzteren mag man nicht und bewirft sie mit… zerknüllten Manuskriptseiten. 😉
Das bringt mich zu der Frage: Warum schreibe ich Steampunk? Sicher nicht, weil ich es damit so vielen erfolgreichen Autoren nachmachen möchte. In Amerika wird das Genre massig bedient, ist aber schwer in die Romance-Ecke abgerutscht. In Deutschland?Das fasst keiner der großen Verlage mit der Kneifzange an. Mir ist das egal, denn ich bin sowieso eine Rebellin. Ich bin Self-Publisherin, und damit schon per se raus aus dem Roulette der Verlage. Ich kann machen, was ich will.
Und daher hab ich mir eine Welt geschaffen. Die Aetherwelt. Eine parallele Welt in Deutschland ab der Jahrtausendwende. Meine ersten drei Romane „Aetherhertz“, „Aetherresonanz“ und „Aethersymphonie“ spielen in Baden-Baden ab 1910. Nach dem „Erfolg“ des ersten Buches (nicht wirtschaftlich gesehen; ich bin damit in der Steampunk-Szene aber eine kleine Berühmtheit geworden) habe ich einfach weiter geschrieben. Dazu drehe ich kurze Filme in meiner Welt, toure mit meinen Büchern und dem dort gegründeten Amt über Conventions und plane in naher Zukunft ein Rollenspiel. Das alles habe ich innerhalb von zwei Jahren erreicht und bin noch lange nicht am Ende. Ich mache übrigens alles selbst: Cover, Satz, Werbung, etc.
Mein viertes Buch „Waldesruh“ habe ich mit einem Verlag zusammen gemacht. Warum? Weil er mir gute Konditionen geboten hat. Ich habe die ebook-Rechte behalten, die mir sowieso am meisten einbringen. Natürlich gibt es auch alle anderen Bücher als ebooks (unter anderem ja auch hier bei neobooks). Mit einer Gruppe anderer Autoren schreiben wir Groschenromane: „Aetherwestern“
Aber jetzt ist mal Schluss mit dem Werbeblock.
Wie ich die Initialzündung zu „Aetherhertz“ bekam, weiß ich nicht mehr. Ich leite schon seit vielen Jahren Rollenspiele und kann eine Gruppe von Leuten mit zwei-drei Stichworten abendelang beschäftigen. Ich wollte den NaNoWriMo (NationalNovelWritingMonth) 2012 gewinnen und habe einfach um mein Leben geschrieben. Und dann nicht mehr aufgehört. Meine Figuren waren mir ans Herz gewachsen und zum Glück gab es auch LeserInnen, die mehr wissen wollten.
Ich bin ein Drauflosschreiber. Ich habe einige Anhaltspunkte, aber ich plane nicht. Ich denke intensiv über meine Charaktere nach, ich kenne sie in- und auswendig (bis zu: Was essen sie gerne? Welches Sternzeichen haben sie?). Das ist die halbe Miete: Meine Charaktere erwachen mit jedem Detail mehr zum Leben. Dann werfe ich sie in eine Situation und los geht’s. Das hat jedenfalls bei mir bisher gut funktioniert.
Autoren sind ja ein buntes Völkchen und Self-Publisher erst recht. Ich finde diese Zeit gerade sehr spannend und bin begeistert, dass sie mir die Möglichkeit gibt, meine Träume zu leben. Autorin zu sein, ohne je bei einem Verlag angeklopft zu haben, ist für einige vielleicht undenkbar, aber für mich war es der richtige Weg. Ich nutze alles, was mir geboten wird, und denke, dass andere Autoren das auch tun sollten.
Wer das liest, und Fragen hat, kann mich gerne kontaktieren. Man findet mich auf Facebook (viel zu viel), im Web und man darf auch anrufen. Die Kontaktdaten findet ihr in meinen Werken. Ich freue mich auf den Austausch mit Autorenkollegen und Lesern!
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