„Nie aufgeben, egal wie tief das Loch ist“

NeoWoMo1Bald ist die erste Woche des NaNoWriMos geschafft. Damit ihr nun mit voller Power und Elan ins Wochenende startet, haben wir uns etwas ganz besonderes überlegt. Unter dem Stichwort NeoMoWo (neobooks-Motivations-Worte) erzählen euch jeden Freitag verschiedene neobooks-Autoren wie sich selber bei kleineren Schreib-Tiefs motivieren. Den Anfang macht heute die Thriller-Autorin Rebecker-Renate Gatzemeier. Wie sie die dunkle Herbstjahreszeit am besten nutzt, verrät sie euch nun in ihrem NeoMoWo.

Liebe Neobookler,

habe ich euch eigentlich schon mal erzählt, dass ich früher die dunkle Jahreszeit überhaupt nicht mochte? Nein? Na, dann wird es jetzt aber höchste Zeit, gelle;-)

Damals empfand ich die Herbstzeit als schlimmste Zeit des Jahres, weil die Tage viel zu kurz und die Abende viel zu lang waren. Ich wusste nichts Vernünftiges mit mir anzufangen und schaute gelangweilt in die Flimmerkiste. Aber seitdem ich vor fünf Jahren meine Leidenschaft zum Schreiben entdeckt habe, ist der Fernseher passé und ich freue mich regelrecht auf die tristen Monate, weil ich dann meiner Schreibsucht nachgehen kann. Es gibt für mich nichts Schöneres, als bei ungemütlichem Wetter im warmen Wohnzimmer in meiner Schreibecke zu sitzen und durch die Terrassentür in den Garten zu schauen, wo die bunten Blätter von den Bäumen fallen und der Wind sie mit Leichtigkeit durch die Lüfte wirbelt. Die herbstlichen Farben inspirieren mich zu neuen Taten und ich kann es kaum erwarten, endlich wieder in die Tasten hauen zu dürfen. Sobald die Hausarbeit erledigt ist und der Hund zufrieden schnarchend in seinem Körbchen schlummert, geht es los.

Herbst 2

Mein Kopf ist voller Ideen, die unbedingt zu Papier gebracht werden wollen und mir das Gefühl geben, etwas Besonderes geleistet zu haben. Die Bestätigung dafür erhalte ich nach der Veröffentlichung eines jeden Buches von meinen Lesern, wenn sie mir mit einer wohlwollenden Rezension den Tag versüßen. An den weniger guten erkenne ich meine Fehler und beseitige sie bei der nächsten Überarbeitung. Es lohnt sich nicht, über gehässige Bewertungen nachzudenken, weil sie oftmals nur dazu dienen, um ein Werk ab- und ein anderes aufzuwerten. Das betrifft in erster Linie die weiter vorn platzierten Bücher, die ganz offensichtlich als ernste Konkurrenz gehandelt werden. Das wiederum lässt manche Einsterne-Rezension in einem völlig anderen Licht erscheinen und der Autor oder die Autorin sollte vielleicht sogar ein bisschen stolz auf sich und sein oder ihr Werk sein;-)

Beim Schreiben vergesse ich Zeit und Raum. Die Freude über jede einzelne Zeile überwiegt und ich staune immer wieder, wie schnell dabei die Zeit vergeht. Die Kerze ist schon fast heruntergebrannt und ich kann mich noch immer nicht zum Aufhören entschließen. Schließlich möchte auch ich gern wissen, wer denn am Ende meiner Geschichte der Mörder ist.

Zu Beginn meines Schreibens erhielt ich sehr viel negative Kritik und fühlte mich zu Unrecht angegriffen, aber im Nachhinein weiß ich, dass mir keiner etwas Böses wollte. Ich habe mittlerweile 25 Thriller und ein paar andere Bücher geschrieben, die ich immer mal wieder überarbeite, weil sie noch lange nicht perfekt sind. Aber ich werde von Mal zu Mal besser und kann nur jedem Autor und jeder Autorin empfehlen, immer am Ball zu bleiben und an sich selber zu glauben. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass man nie aufgeben darf, egal wie tief das Loch ist, in das du gerade gefallen bist, weil du es vor lauter Dunkelheit nicht sehen konntest. Irgendwann wird es wieder hell und du wirst deinen ganz persönlichen Weg nach oben finden.

Herbstliche Grüße eure Rebecker-Renate

Zusammen mit ihrer kleinen Familie lebt die Thriller-Autorin in einer beschaulichen Kleinstadt im Harz. Sie schrieb unter anderem die Werke
Zusammen mit ihrer kleinen Familie lebt die Thriller-Autorin in einer beschaulichen Kleinstadt im Harz. Sie schrieb unter anderem die Werke „Verhängnisvolle Abkürzung“ und „Die Angst der Kinder“.

8 Gedanken zu “„Nie aufgeben, egal wie tief das Loch ist“

  1. Liebe Rena,
    du hast sehr gut und genau geschildert, was in einer Autorin vorgeht, die eine Geschichte erfindet. Ihren Blick auf einen imaginären Punkt gerichtet mit der Erwartung, dass die inneren Bilder auftauchen werden. Plötzlich sieht die Autorin nicht den Garten, sondern eine Bühne. Nach und nach tauchen die Mitspieler auf. Ein absolut aufregender Moment, denn die Figuren werden unter ihrem Blick zu eigenständigen Wesen. Diese Verwandlung eröffnet die Chance, in verschiedene Rollen zu schlüpfen. Es bereitet großes Vergnügen mal der Engel und dann wieder der Teufel zu sein. Die Autorin zieht alle Register und entscheidet am Ende über Leben und Tod.
    Ich wünsche Dir weiterhin viel Erfolg und Freude beim Schreiben.
    Gitte Loew

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    1. Liebe Gitte,
      deine Worte empinde ich als Wohltat, sie erreichen und erweichen mein Herz auf ganz besondere Weise. Vielen Dank dafür.
      Auch ich wünsche dir mit deinen Büchern viel Glück und Erfolg.
      Herzliche Grüße Rena:-)

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  2. Wunderbare Worte, die auch mich sehr motvieren,
    vielen Dank dafür!
    Weiterhin viele neue Ideen, damit wir etwas zum Lesen haben 🙂
    und herzliche Grüße,
    Ana

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    1. Liebe Ana, ich habe gerade gestern an dich gedacht und schon bist du präsent. Danke, dass es dich gibt:-)
      Herzliche Grüße Rena

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  3. Liebe Renate, ich bewundere Deine „Schreibwut“ und Dein Talent, so tolle Thriller zu schreiben. Es ist immer wieder eine Freude, diese zu lesen. Und dass Du aus jedem noch so tiefen Loch immer wieder herausfindest – dafür bewundere ich Dich. Du bist die beste Freundin, die es gibt.
    Liebe und herzliche Grüße
    Heidi

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  4. Liebe Renate, ich bewundere Deinen Fleiß, Deine Ausdauer und Deine vielen guten Ideen beim Schreiben Deiner tollen Thriller. Ich bin immer wieder begeistert und freue mich schon, wenn wieder ein neuer Thriller zu lesen ist.
    Du bist mir inzwischen eine ganz, ganz liebe und nette Freundin geworden. Den Kontakt mit Dir möchte ich nicht mehr missen, ich freue mich immer, wieder von Dir zu lesen.
    Liebe und herzliche Grüße Heidi

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    1. Liebe Heidi, nicht du hast mir zu danken, sondern ich dir, denn ohne dich und dein kritisches Auge würden noch immer viele Fehler meine Bücher verunstalten.
      Herzliche Grüße deine Renate

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      1. Liebe Renate, aber schreiben musst Du die Bücher doch – und das ist erst einmal das Wichtigste. Ich „puzzle“ dann nur noch ein wenig drin rum.
        Liebe Grüße Deine Heidi

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